Skip to main content
Verbundhaftung DIN 55543

DIN 55543-5 Verpackungsprüfung – Prüfverfahren für Verpackungsfolien- Bestimmung der Verbundhaftung

Die Prüfung der Verbundhaftung ist für die Qualität einer Mehrschichtverbundfolie bzw. flexiblen Verpackung ein sehr wichtiges Kriterium.

Jahrelang erfolgte eine Prüfung gemäß DIN 53357. Dies Norm wurde allerdings eingestellt ohne eine Ersatznorm zu definieren. Diese Zeit ist aber vorbei. Im Oktober 2017 wurde die Nachfolgenorm DIN 55543-5 Verpackungsprüfung Bestimmung der Verbundhaftung veröffentlicht.

Im nachfolgenden möchten wir auf die wesentlichen aktuellen Prüfbedingungen eingehen:

Probenvorbereitung:

Die Probenvorbereitung stellt häufig die größte Hürde dar, da bei einer “sehr guten Verbundfolie” die einzelnen Schichten eine möglichst hohe Haftung aufweisen.
In erster Linie sollte eine manuelle Trennung durchgeführt werden. Falls dies nicht möglich ist, kann z.B. ein Eintauchen in Lösemittel oder Laborsiegelungen gegen sich selbst oder ein anderes Material hilfreich sein.
Die Art der Trennung bzw. Probenvorbereitung ist bei der anschließenden Prüfung zu berücksichtigen.

Form und Anzahl der Prüfmuster:

Probekörper: Musterstreifen 15mm Breite +/-1mm.
Die Prüfmuster sind längs und/oder quer zur Folienbahn zu entnehmen und dies ist entsprechend in dem Prüfbericht zu vermerken.
Die Anzahl der Prüfmuster beträgt drei und in der früheren Norm waren noch 5 Einzelprüfungen vorgesehen.

Durchführung:

Als Prüfmaschine dient in der Regel eine Zugprüfmaschine und die Anforderungen sind in der DIN 51220 Werkstoffprüfmaschinen aufgeführt. Der Schälwinkel beträgt 90° oder 180°. Bei 180° Schälwinkel ist die Probe am besten zur stabileren Seite umzulegen. Gerade der eingestellte Winkel ist ein sehr wichtiger Parameter, da ja nach Abzugswinkel deutlich unterschiedliche Kräfte auftreten können.
Die ersten 10mm  der Zugprüfung sollten nach Möglichkeit nicht für die Auswertung verwendet werden. Die Prüfgeschwindigkeit beträgt 100mm/min.
Lt. Norm sollte der Prüfweg mindestens 20mm betragen. Dies erachten wir allerdings als häufig zu kurz, insbesondere, wenn eine unterschiedliche Bedruckung zwischen den Lagen vorhanden ist.

Auswertung / Prüfbericht:

Die Verbundhaftung ist als Mittelwert aus den drei Einzelmessungen, sowie die Werte der Einzelmessungen anzugeben.
Besonderheiten beim Kraftverlauf z.B. stark schwankende, periodische Werte sind anzugeben.
Zusätzlich sollte falls möglich ein Hinweis zum Trennbild angegeben werden. Falls ein Materialriss erfolgte ist dies ebenfalls festzuhalten.

Auf die in der Norm aufgeführte Streifenprüfung mit Rolle sowie eine auf einem Träger basierte Prüfung gehen wir hier nicht näher ein. Diese sind aus unserer Erfahrung sehr selten in der Praxis zu finden und alle Details in der Prüfnorm DIN 55543-5 beschrieben. Die Norm erhalten Sie über den Beuth Verlag.

In unserem modernen Prüflabor für Kunststofffolien und flexible Verpackungen können wir selbstverständlich Verbundhaftungsprüfungen für Sie durchführen. Wir können aufgrund unserer jahrelangen Praxiserfahrung Sie auch bei der Erarbeitung von sinnvollen Grenzwerten für Spezifikationen unterstützen. Häufiger Einsatz dieser Meßmethode erfolgt auch im Rahmen von Reklamationen und Schadensfällen.