Im Bereich der Verbundfolienherstellung ist die Prüfung der Verbundhaftung nach DIN 53357 eine Standardprüfung für die Folienveredler und in vielen technischen Datenblättern und Spezifikationen aufgeführt.
Diese Prüfnorm wurde nun lt. Angabe auf der Homepage des Beuth Verlageseingestellt. Sie hat durchaus einiges an Verbesserungspotential und daher waren wir sehr gespannt auf die Alternative.
Beim Beuth-Verlag ist eine Empfehlung für die Norm DIN EN ISO 2411 – Mit Kautschuk oder Kunststoff beschichtete Textilien – Bestimmung der Haftfestigkeit von Beschichtungen (ISO 2411:2000); Deutsche Fassung EN ISO 2411:2000 angegeben.
Nach Durchsicht der angegebenen Alternativnorm müssen wir leider feststellen, daß diese völlig ungeeignet ist, um die bisherige DIN 53357 zu ersetzen. Beispielsweise ist dort eine Probenbreite von 75mm im Ggs zu den üblichen 15mm angegeben. Auch auf den für die Meßergebnisse oft entscheidenden Abzugswinkel wird nur unzureichend eingegangen.
Wir sind gespannt wie es nun weitergeht und wir werden bei den Prüfungen erstmal die zurückgezogene Norm weiter berücksichtigen und hoffen, daß bald eine passende Alternative erscheint.
Der Einsatz der thermischen Analyse insbesondere die Dynamische Differenzkalorimetrie (DSC) wird heutzutage in vielen Fällen für die Materialcharakterisierung von Kunststoffen und Folien eingesetzt. Sie hat sich als gängige Methode bewährt.
In bestimmten Fällen z.B. im Nachweis von möglichen Verarbeitungsunterschieden kommt die “traditionelle Technik” bei der mit konstanter Heiz- und Kühlrate gearbeit wird an ihre Grenzen. In der Abbildung des Artikels ist z.B. bei dem analysierten Biowerkstoff kein klarer Glasübergang auswertbar, da zusätzlich eine deutliche Überlagerungen von “eingefrorenen Spannungen” vorliegt. Der Glasübergang erscheint eher wie ein Schmelzpeak.
Hier hilft die temperaturmodulierte DSC Messung weiter, in dem Sie die reversiblen Vorgänge (z.B. Glasübergang) von den irreversiblen Vorgängen (z.B. eingefrorene Spannungen durch unterschiedliche Abkühlung) trennen kann.
In der nachstehenden Abbildung können Sie erkennen, daß durch diese Aufspaltung einerseits ein “klarer Glasübergang” gemesssen werden kann und andererseits auch der Grad der eingefronenen Spannungen sehr gut bestimmt werden kann.
Abbildung: Temperaturmodulierte DSC-Messung
In der Praxis bedeutet dies, daß überall dort, wo Materialeigenschaften von Folien durch unterschiedliche Abkühlung oder Orientierung entstanden sein können, die Anwendung der MDSC Technologie ein wertvolles Analysewerkzeug darstellt, insbesondere auch bei der Ursachenfindung von Reklamationen und Produktschäden.
Beispielhafte Fragestellungen können sein:
Wurden Parameter eines Thermoformprozesses geändert?’
WarenAbkühlbedingungen während der Folienproduktion unterschiedlich?
Sind Materialunterschiede aufgrund von unterschiedlichen Lagerbedingungen nachweisbar?
Kann eine Nachkristallisation festgestellt werden und wie läßt sich diese sauber vergleichend quantifizieren?
Natürlich verfügen wir über diese “verfeinerte Technik” der Dynamischen Differenzkalorimetrie (DSC) und können Sie bei der Lösung Ihrer Aufgabenstellungen unterstützen!!!
Wir konnten bisher keinen Workshop / Seminar finden, der so spezifisch für den Bereich Folie, Verpackung das Thema Materialanalyse abdeckt.
In diesem speziellen Workshop am 08./09.04. werden Sie in einer kleinen Gruppe (max 5 Personen) die praxisgerechten Methoden kennenlernen und direkt im Labor Muster analysieren.
Sie werden anhand der Methoden Mikroskopie, Thermische Analyse (Dynamische Differenzkalorimetrie DSC, Thermogravimetrie TG) und FTIR-Spektroskopie an den beiden Tagen vier unterschiedliche Strukturen / Aufbauten “zerlegen” und die Zusammensetzung analysieren.
Profitieren Sie von unserer mittlerweile 20 jährigen Erfahrung im Bereich der Materialanalyse von Folien, Verbundfolien und Beschichtungen und lernen Sie die Kniffe und Tricks kennen. Der Workshop ist ausgerichtet für Mitarbeiter, die diese grundlegenden Methoden kennenlernen möchten und die bereits Materialanalysen durchführen.
Thermoplastische Kunststofffolien können in einer Richtung längs oder quer (monoaxial) oder in beiden Richtungen (biaxial) gereckt werden. Damit kann man die gewünschte Foliendicke erreichen und das Flächengewicht verringern, sowie die mechanischen Eigenschaften z.B. Festigkeitseigenschaften verbessern, die Transparenz erhöhen, die Kältebeständigkeit verbessern und die Gasdurchlässigkeit vermindern.
Das Recken wird hauptsächlich bei Polypropylen-, Polyester- und Polyamidfolien angewendet.
Auch für ein verbessertes Öffnungsverhalten, Weiterreißverhalten von Folien wird diese Technologie eingesetzt.
Das Verstreckenvon Folien hat aber auch “negative Auswirkungen” z.B. auf Siegeleigenschaften.
Falls Sie mehr über Folieneigenschaften erfahren möchten, besuchen Sie doch eines unserer Seminare / Workshops oder wir erstellen Ihnen auch gerne ein Angebot für ein speziell auf Ihre Wünsche angepaßtes In-house Seminar.